Im Oktober 2024 habe ich eine Reise in das Herz der Tschechischen Republik unternommen. Ich erlebte eine Zeit voller Gegensätze und Inspirationen, die nicht nur meinen Horizont erweiterte, sondern auch meine Lust auf Fotografie neu entfachte. Nie zuvor fühlte ich mich der Schwarz-Weiß Fotografie so verbunden; mein Mittel der Wahl, um dir Prag zu präsentieren.

Die touristische Altstadt, Prag 1 ist geprägt von Sehenswürdigkeiten und Menschenmengen. Ich finde mich wieder in einem stetigen Fluss aus Menschen unterschiedlichster Herkunft, der mich durch die engen Gassen der Innenstadt spült. Zu meinen Seiten wechseln sich Schmuck-, Süßigkeiten- und Grasläden sowie Bars ab; die Luft ist geschwängert von Wortfetzen und den Blitzen der Handykameras. Hier im Stadtzentrum sind die Gebäude prächtig und geschmückt. Es ist nichts zu erkennen vom kahlen Ostblocktouch oder der gläsernen Hypermoderne. In der „Mitte“ Prags stehend wäge ich mich in einem böhmischen Paradies aus prunkvollen Altbauten und Lichterketten. Ob es sich hierbei um ein natürliches Wachstum oder eine gekonnte Inszenierung handelt, kann ich nicht beurteilen, allerdings vermute ich letzteres.



Auf dem Weg zurück in mein Airbnb verlasse ich die touristische Neige und lerne ein zweites Prag kennen. Zu meiner Linken reihen sich bunt angemalte Wohnquartiere aneinander, durchsetzt von schäbig unsanierter Nachkriegsarchitektur. Zu meiner Rechten hat die westliche Moderne eine Stadt aus Stahl und Glas errichtet. Viele Brücken überspannen die Moldau und dennoch gelingt es keiner diese beiden Welten zu vereinen. Gegensätze und Wandel, soweit das Auge reicht. Wie ein Obdachloser, der neben einem „Prada“ lebt oder dass gigantische Sozialbauten aus Ansichtskarten retuschiert werden.



Und während ich meine Wohnungstür aufschließe, muss ich an das „Find Youself“ Graffiti denken, dass ich vortags fotografiert habe. Tja liebes Prag, ich würde sagen das passt zu dir.






