Es ist 3 Uhr morgens und mein Handywecker reist mich aus einem unruhigen Schlaf. Im Sitzen habe ich in meinem kleinen Autos in einer Nothaltebucht übernachtet. Draußen ist es finster und sehr kalt, nur der Halbmond spendet etwas weißes Licht. In Schweigen gehüllt frühstücke ich, packe meine Ausrüstung und beginne den Marsch auf die Spitze des Fichtelberges. Mein Ziel - der Sonnenaufgang.
Nach 1,5 Stunden erreiche ich in zunehmender Morgendämmerung die Bergspitze. Obwohl ich diesen Ausflug im Hochsommer unternommen habe, ist es auf dem Fichtelberg so kalt, dass ich mir eine heiße Konservensuppe auf meinem Gaskocher mache. Jetzt passiert etwas verrücktes: Eine Gruppe Mädchen reitet mit Lichterketten geschmückten Pfernden an mir vorbei, was für eine einmalige Szene.
Den Sonnenaufgang erahnend baue ich meine Kamera auf und warte auf den finalen Moment.
Ich glaube diese Aussicht klärt die Frage, warum ich mich für die Wanderung entschieden habe. Nebst ist dieser Augenblick sehr persönlich. Vor unzähligen Jahren wanderte ich mit meinem Cousin während eines gemeinsamen Urlaubs mit den Großeltern schon einmal zum Sonnenaufgang auf den Fichtelberg. Damals komplett ohne Fotoausrüstung konzentrierte ich mich nur auf den Moment, welcher zu einer der schönsten Erinnerungen meines Lebens wurde.
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